Wissenschaft trifft auf Hörakustik
Durch die Verschmelzung von HörTech und Hörzentrum Oldenburg sind neue Teams im Haus des Hörens entstanden. Wissenschaft und Praxis sind deutlich näher zusammengerückt. Deshalb kann insbesondere auf dem Gebiet der Hörsystem-Anpassung in nächster Zeit mit neuen Beiträgen aus Oldenburg gerechnet werden.
Die theoretischen Wissenschaftler*innen mussten schon ordentlich Nachhilfestunden in der Hörsystem-Anpasspraxis nehmen. Verschiedene Aspekte wie z.B. die Ankopplung sind in der wissenschaftlichen Ausbildung nicht stark vertreten, spielen aber in der täglichen Anpasspraxis eine große Rolle. Hier war eindeutig Nachholbedarf. Die Hörakustiker*innen haben sich in neue Messmethoden auf dem Gebiet der Audiologie eingearbeitet. Dabei wurden neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Lautheitswahrnehmung, der Sprachverständlichkeit, der räumlichen Wahrnehmung und der Höranstrengung diskutiert und bewertet.
Das Zusammenwachsen von Wissenschaft und Praxis ist wenige Monate nach der Verschmelzung schon eine lehrreiche Phase für alle Beteiligten gewesen. In Kombination stehen wir nun mit einem schlagkräftigen Team vor der Aufgabe Methoden und Konzepte für die Hörsystem-Anpassung der Zukunft zu entwickeln und umzusetzen.
Kerstin hat ihre Ausbildung im Jahre 1993 abgeschlossen und die Meisterausbildung im Jahre 2000 erfolgreich absolviert. Seit 1996 ist sie Teil des Hörzentrums Oldenburg und kennt das Unternehmen noch aus den anfänglichen „Container-Zeiten“. Sie ist bei uns verantwortlich für den Bereich der Hörsystem-Beratung und setzt seit 1997 die Oldenburger Messprogramme in der Hörgeräte-Anpassung ein. Damit hat Sie von allen Beteiligten die längste Erfahrung mit der Software. Zusätzlich lässt Kerstin ihr Know-how als Audiotherapeutin und insbesondere auch die menschlichen Aspekte, die für eine erfolgreiche Hörsystem-Versorgung wesentlich sind, in die Hörgeräte-Anpassung der Zukunft mit einfließen.
Kevin hat 1998 seine Ausbildung als Geselle und 2006 als Hörakustikmeister abgeschlossen. Bevor Kevin im Jahr 2006 beim Hörzentrum Oldenburg angefangen hat, war er kurze Zeit beim legendären Hörakustiker „Mozart“ (Hans-Rainer Kurz) als Hörakustiker tätig. Im Jahr 2018 hat Kevin seine Ausbildung zum CI-Akustiker abgeschlossen. Seine Aufgaben reichen von der Hörsystem-Beratung, über die Durchführung von Evaluationsstudien bis hin zur Projektleitung von Dienstleistungsstudien. Die Anwendung des Göttinger Satztest und der kategorialen Lautheitsskalierung beherrscht Kevin im Schlaf. Als „alter Hase“ bring Kevin sein Wissen beim Einsatz der Oldenburger Messprogramme in die Hörsystem-Anpassung der Zukunft ein.
Melanie vereint die Welt der Hörakustik und der Wissenschaft einer Person und ist damit eine fundamentale Säule in dem neuen Projekt. Die Ausbildung zur Hörakustikerin schloss Melanie im Jahre 2007 ab. Danach folgte das Studium in Oldenburg, dass sie 2017 mit dem Master abschloss. Seit 2019 leitet Melanie bei uns öffentlichen Forschungsprojekten und Produktentwicklungsprojekte. Ihr Fokus liegt dabei auf neuen Mess- und Anpassmethoden für die Versorgung mit Hörsystemen. Insbesondere die Entwicklung der subjektiven Messmethoden zur Bestimmung der Höranstrengung mit und ohne Hörsystemen hat sie maßgeblich mit vorangetrieben.
Dirk hat Physik in Oldenburg studiert und war von 2010 bis 2017 am Fraunhofer IDMT in Oldenburg tätig. Im Jahr 2016 promovierte er auf dem Gebiet der lautheitsbasierten Hörsystemanpassung. Im Rahmen seiner Dissertation hat er das Anpasskonzept trueLOUDNESS entwickelt. Aber Dirk hat auch gemerkt, dass obwohl man Lautheit in den Hörsystemen im Erstanpassungstermin korrekt einstellen kann, auch viele andere Dimensionen zentrale Rollen spielen wie z.B. Sprachverständlichkeit, räumliches Hören und Höranstrengung. Seit 2017 ist Dirk beim Hörzentrum Oldenburg und war erst im Bereich der Forschung & Entwicklung tätig. 2019 ist Dirk in die Abteilung Marketing & Innovation gewechselt, um die Zukunft der Hörsystem-Anpassung mitzugestalten.